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Unabhängig

Selfie

Wieso Escort? Wie bist Du auf diese Idee gekommen?

Da muss ich jetzt vermutlich enttäuschen. Keine verschütteten Fetische. Keine auffallende Kindheit und/oder Jugend. Keine zu verarbeitenden Traumata. Ich glaube, das ist Veranlagung.

Geboren wurde ich an einem Sonntag in einer grünen, friedlich wirkenden Gegend ganz in der Nähe der Berge. Mit wilden Schluchten und Spalten, über die ich gar nicht oft genug springen konnte. Sehr zum Leidwesen meiner Eltern, die mich immer, immer, immer liebevoll-konsequent behütet haben. Und mit Büchern. Unendlich vielen Büchern. Daraus gewachsen ist eine eindeutig weiblich-humanoide Hülle, die ich sehr mag, mit einem Kopf, der niemals ruht und eine unersättliche Neugier auf die Dinge hat, die neben dem goldenen Löffel in den Mund passen.

Du bist auf keinem der bekannten Escort – Portale gelistet. Warum?

Anfangs schon. Und es war eine aufregende Zeit, in der ich mich mächtig ins Zeug gelegt habe, weil überraschend viele Kunden Interesse zeigten. Aber das war eher ein Ausprobieren. Weder wollte ich auf Anhieb mir vollkommenes Neuland allein betreten noch wusste ich, was mich erwartet. Ich hatte jede Menge Bilder und Vorurteile im Kopf und wollte mir nicht die Finger an etwas verbrennen, was ich nicht realistisch beurteilen konnte.

Heute ist meine Kundenliste äußerst selektiv. Ich erhalte viele Anfragen, treffe mich aber nur mit wenigen. Was sicherstellt, dass ich den Kunden begegne, von denen ich überzeugt bin, dass ich eine echte Verbindung zu ihnen habe. Menschen, die nach etwas Einzigartigem suchen und von denen ich weiß, dass sie gerne meine Sicherheitsregeln einhalten. Irgendwann habe ich dann bemerkt, dass mein – offen gestanden – ziemlich ausgeprägtes Selbstempfinden mit einer äußerst standhaften Meinung zu allem gut für meinen selbständigen Lebensstil – für Werbeplattformen und Escort Agenturen wohl eher weniger – geeignet ist. Aus diesen Gründen war das nichts mehr für mich.

Wie fiel die Entscheidung, Dich selbst zur Marke zu machen?

Ich habe immer wieder mit dem Gedanken gespielt, aber nicht konsequent darauf hingearbeitet. Es gab noch so viel Anderes, was ich tun wollte. Ein Buch schreiben oder noch mehr von der Welt sehen. Eigentlich habe ich immer darauf reagiert, was mich am meisten interessiert und sich richtig anfühlt. Aber jetzt will ich diese eine Sache sehr bewusst leben. Vielleicht könnte man es als eine Art Instinkt bezeichnen.

Hast Du Dich verändert, seitdem Du in der Escortbranche tätig bist?

Oh ja! Das muss ich wohl, denn ich habe ja zwischenzeitlich sehr verschiedene Menschen in besonders intimer Konstellation kennen- und schätzen gelernt. Ich weiß, dass ich in Wahrheit gar keinen Spiegel und keine Zeit mehr brauche, mir Gedanken darüber zu machen, wie ich aussehe, sondern einfach an mir zufrieden herunterschauen kann. Und ich bin noch einmal deutlich selbstbewusster aber auch kritischer und zugewandter geworden, was viele Vorurteile betrifft. Die Dinge, die uns umgeben, verändern uns – alles andere wäre eigenartig.

Ist für Dich Liebe überhaupt möglich?

Ich bin wahnsinnig viel unterwegs. So viele Reisen und Dinge, wie ich sie in den vergangenen Jahren erleben durfte, erzeugen natürlich eine hohe Erwartungshaltung. Was die Sache mit der Liebe nicht leicht macht. Aber mir geht es so, dass ich mit den Menschen, die mir mal etwas bedeutet haben, immer noch verbunden bin. Kurz: JA!

Welche Hoffnungen und Träume hast Du?

Aus irgendeinem Grund weigere ich mich, Zufriedenheit in dem Erreichen von Zielen zu sehen. Wenn Träume erfüllt sind, folgt darauf ja doch ein Vakuum. Ich will so wie jetzt weitermachen und hoffe, dass ich damit durchkomme. Und es wäre toll, am Ende nicht blind, taub oder bösartig zu sein. Um jeden Preis muss ich jedenfalls nicht 90 Jahre alt werden. Dann doch lieber ein schöneres und dafür kürzeres Leben.

Du hast keine Angst vor dem Tod?

Angst halte ich für sehr gefährlich. Wir werden in Angst geboren, in Angst erzogen und wenn wir Pech haben, fallen wir nie aus dem Nest und lernen fliegen. Die Krankheit unserer Gesellschaft… Über den Tod nachzudenken fällt mir trotzdem nicht leicht. Nicht wegen dem, was danach kommt, vielmehr wegen den unangenehmen Arten des Sterbens. Was Überraschendes wäre super. Vielleicht mit einem mir nahen Menschen an meiner Seite. Das wäre ein gutes Ende.

Das klingt mutig!

Es gab eine Zeit, da war ich der Überzeugung, dass Unbesiegbarkeit die Maxime ist. Ich hatte mir wirklich eingebildet, alles erreichen zu können, wenn ich nur stark genug bin. Aber mein Leben hatte ein paar Überraschungen im Gepäck, die einiges verändert haben. Mir wurde klar, der eigentliche Sieg ist, trotzdem zu überleben. Ich habe los- und vieles hinter mir gelassen. Bin durch die Welt gereist, habe auf den höchsten Bergen gesessen, mit Walen gesprochen und von Dachterrassen auf Großstädte gestarrt. Am Tag und in der Nacht. Wenn ich über das kalte Metall eines wirklich scharfen Messers fahre, denke ich trotzdem zuerst an Sushi und nicht an eine Waffe und erinnere mich, wie groß dieses Geschenk der letzten Jahre ist. Ich habe zu mir gefunden. Das macht frei. Frei von Angst, was die Zukunft bringen mag.

Du gibst an, dass Du Fallschirmspringen zu Deinen Interessen zählst? Das ist sehr mutig!

Ja, klar. Ich springe oft und gern aus Flugzeugen. Das fokussiert und nordet mich. Der Himmel ist ein dankbarer Platz, um den Müll des Tages abzusetzen. Aber mit Mut hat das wenig zu tun. Allenfalls Überwindung. Ist doch noch nicht einmal eine Risikosportart.

Kunst & Kultur: Was genau begeistert Dich?

Ich bin viele. Eindeutig. Will sagen, mein Geist schläft nie. Ich sauge auf, was ich kriegen kann. Selbstverständlich nicht wahllos, dennoch zu breit gefächert, um diese Frage hier auf die Schnelle beantworten zu können. Vielleicht so viel: Im Augenblick verzehre ich mich nach Haruki Murakami und Fuminori Nakamura. Generell habe ich eine Schwäche für japanische Kultur und Tradition. Na gut, eines vielleicht noch. „Verrückt“ finde ich super. HR Giger oder Auguste Rodin haben auf mich eine ganz besondere Anziehungskraft.

HR Giger? War das nicht der von Alien? Eine besondere Anziehungskraft? Warum?

Ja, genau. Warum das konkret so ist, habe ich noch nie drüber nachgedacht. Aber ich würde nicht ausschließen, dass das etwas mit dem Gesamtbild zu tun hat. Vielleicht, weil sie den Anschluss zur „Normalität“ verpasst haben? Aber das macht mir beide sympathisch. Denn was ist schon normal? Da ist was Handfestes, Angstfreies und ich würde sagen – real Irres. Eher verschlingend als weglaufend. In meinen Augen ist verrückt nicht gleich verrückt. Irgendwas läuft da parallel mit, was mich interessiert. So eine Form von Identifikation bleibt ja nicht aus. Wahrscheinlich spiele ich lieber, und sei es nur gedanklich, mit Menschen, die ich eher als für mich durchaus gefährlich einordnen würde. Also gefährlich im Sinne von ähnlich denkend. Zupackend. Die sind so schön unberechenbar. Trotzdem ja nicht weniger emotional. Hm, doch. Irgendwas ist da dran. Da sind Berührungspunkte. Wenn ich ein Haus bauen würde, lieber mit einem Psychopathen als mit einem Borderliner. Oh Mann, ich schweife ab …

Eine letzte Frage: Hast Du bei all dieser Vielfalt überhaupt noch Zeit für den Escort – Bereich?

Und wie! …

Sasha

 

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