+49 (0) 172 / 71 666 10 info@sasha-escort.de.de

neugierig

Wann es perfekt ist?

Wann es perfekt ist?
Wenn das Unmögliche gelingt!

Ich dachte immer, ich müsse die Luft anhalten oder mich ganz empfindlich treffen lassen und am Besten jeden nur vorstellbaren sexuellen Akt mitnehmen. Damit die Gedanken stoppen und ich fühle, wie das Leben stehen bleibt. In diesem einen Augenblick.

Ich fürchte, ich war soweit, dass ein ganzer Stab von Rechtsanwälten den nächsten Skiurlaub davon sicher hätte finanzieren können, glaubhaft zu machen, dass alles gesellschaftlich vertretbar ist. Obwohl, gerade jetzt, wo man sich gegenseitig Stute und Hengst zuwiehert und es einen Besen im Rektum braucht, damit Teenager immerhin müde lächeln – gerade jetzt hätten die Anwälte vielleicht gar nicht sooo viel an mir verdient. Ist doch normal, dass Penis Vagina heiratet und ausgeklappte Ruten ganz polyamorös den nächsten Kick suchen. Ist ja auch nicht schwer. Wanderndes Wild in rossiger Duldungsstarre ist weit vom Artenschutz entfernt.

Dieses Sabbern nach Geilheit, die dauerhafte Kapitulation vorm Hormonschub. Das ist das eigentlich Schlimme. Tiefpunkte, die auch in der letzten Bevölkerungsschicht angekommen sind. Da, wo sonst einschlägig hirnferne TV-Dauerberieselung lief. SoG & Co. frisch von der Supermarktkasse für Mutti auf der Couch. Man gönnt sich ja sonst nix – (früher waren es Weinbrandbohnen).

Es ist angekommen in der nationalen DNA: Sex sells und Gehirne wollen gevögelt werden. Das scheint in unserem Zufriedenheitskoordinatensystem als Gemeinschaftsstandard neuerdings verankert zu sein. So wie unvermeidliche Nippel. Willhabenkultur. Volkssport Ficken. Es gehört zum guten Ton, mindestens einer wie auch immer gearteten Session mal beigewohnt zu haben, um beim nächsten Elternabend nicht ganz frigide dazustehen. Am Ende werden die eigenen Kinder noch als völlig weltfremd gemobbt. Der gute Ruf der Intimität ist nachhaltig ramponiert. Das geht doch nicht. Wie konnte es soweit kommen? Ganz ehrlich? Keine Ahnung. Interessiert mich auch nicht. Aber: Da läuft gewaltig was schief.

Wo war ich? Ach, ja, richtig. Die Frage nach dem perfekt Unmöglichen: Wo ist das verdammte Gefühl, etwas Besonderes zwischen zwei Menschen zu erleben? Das, was man hat, wenn man seinen Atem spürt und sich Stille und Zufriedenheit wie ein undurchdringliches Nebelband über die Magie des Augenblickes legen? Wenn zwei Seelen gemeinsam schweigen?

Das ist gar nicht schwer. In ganz unspektakulären Momenten. Wenn man den Regen fühlt und den Mond spürt, wo andere nur nass und müde werden. Weil auf eine seltsam ungewohnte Weise das Leben von ganz allein stillhält.

Es ist aber auch gar nicht leicht. Kollektives Wachkoma mit trister Zukunft. Weil wir uns von Wünschen und Erwartungen – an mögliche Entwicklungen – ängstlich ablenken lassen und nicht mehr vertrauen. Und wenn wir so richtig vertieft sind, ist er vorbeigehuscht: Der Moment, der gerade noch ungeheuer nah war. Dabei ist er immer da. Vielleicht braucht er manchmal nur ein Zeichen. So wie bei diesen irren grünen Rechtsabbiegerpfeilen. Wir wissen, was sie bedeuten, aber würden wir ohne Strafpunkte aus Flensburg wirklich halten? Viele fahren trotzdem. Weil, wenn man die Stoppzeiten mal auf die Lebensdauer hochrechnen würde, wären das bestimmt drei Stunden – oder so. Und die kann man doch viel besser nutzen. Auf der ewigen Wanderung zwischen Vergangenheit und Zukunft. Oder?

Oder einfach halten. Damit unser Bewusstsein überhaupt eine Möglichkeit hat, sich zu erinnern. An den Augenblick an der Ampel. Oder…

Manche meditieren vor weißen Wänden, um im Moment zu bleiben. Weil sie vergessen haben, nur dieses eine zu tun. Das ist total schwer. Und verlangt Disziplin. Ich kann das nicht. Nicht ohne Hingabe. Weiße Wände bleiben weiß. Aber wenn sich in den Augen eines anderen Menschen der Blick in die Seele öffnet, wir vergessen, was Zeit bedeutet und der Augenblick in eine unendliche Gegenwart übergeht, dann braucht es keine Disziplin. Genau genommen gar nichts. Dann sollten wir einfach still sein. Uns an Kairos und Chronos erinnern. Die Klappe halten. Und küssen.

Denn dann geschieht das Unmögliche:

DIE ZEIT BLEIBT STEHEN.

(Für drei Sekunden. Sagen die Physiker. Ich sage, es ist die Ewigkeit.)

Sasha

 

error: Content is protected !!